Dienstag, 17. Juni 2008

Sport Journal

Meine Schlafqualität ist wieder miserabel zurzeit. Kurz vor sechs war schon wieder Feierabend. Irgendwie ein trostloser Tag heute. Es ist stark bewölkt und kühler geworden.
Viel zu lange surfe ich im Net, überrede mich dann doch zu einer halben Stunde Klavierspiel und bin überhaupt nicht zufrieden mit dem Geklimper. Friemle noch ein wenig hier und dort, arbeite meine Unterlagen durch und setze mich entgegen meiner ursprüngliche Absicht dann doch aufs Rennrad. Spule 60 Kilometer in gut zwei Stunden runter und schon während der Tour kriege ich Spannungsgefühle im Kopf. Anspannung der Nackenmuskulatur führt zu Kopfschmerzen. Und selbst wenn die Sitzposition einigermaßen moderat ist, zieht es im Nacken. Nein gesund ist diese Haltung orthopädisch gesehen nicht. Mögen Kreislauf und die Figur profitieren von diesem Sport, er ist dennoch ein Nullsummenspiel. Herz ok Knochen oh je. Der Wetterwechsel tut sein übriges. Ich nehme zwei Schmerztabletten, spüle sie mit einem Schluck Bier runter und warte dass es Ruhe gibt in der Birne. Dann schauen wir mal was bei der Euro 2008 die Italiener gegen die Franzosen ausrichten, oder umgekehrt. Die Deutschen haben sich ja bereits ins Viertelfinale gequält. Gegen Österreich gestern war das eher ein Gekicke nach dem Motto Krampf gegen Harmlos. Ich denke dass gegen Portugal Ende der Fahnenstange ist.

Sonntag, 15. Juni 2008

HEUTE BEGINNT DER REST DEINES LEBENS

Wir aßen bei mir zu Hause. Es gab rosa gebratene Rumpsteaks mit Zwiebeln, Bratkartoffel und einem wunderbaren Tomatensalat.
„Hm“ machte mein Freund Maitre immer wieder,
„hm, wie das schmeckt! Weltklasse Columbo, wirklich Weltklasse. Wie kriegst du so etwas immer wieder hin?“
„Vor ein paar Jahren als ich an der Weinstrasse Besuch machte, hat mir ein guter Koch erklärt, wie man so etwas zubereitet“, sagte ich.
„Na dann verrate mir das doch auch, “ meinte Maitre.
„Wie Bratkartoffel gemacht werden brauche ich dir ja nicht zu erklären und in Sachen Salat bist du auch absolut fit, also kommen wir gleicht zu den Steaks mit Zwiebeln und das geht relativ einfach.
Zunächst holst du die Rumpsteaks dort wo du weißt dass sie eine gute Qualität haben, das ist schon mal die halbe Miete.
So und dann brauchst du zwei Pfannen.
In der Einen machst du zuerst die Zwiebeln. Pro Steak nimmst du zwei mittelgroße, schneidest sie in Ringe und brätst sie kurz an. Sie sollen goldgelb sein, nicht zu dunkel, sonst schmecken sie bitter. Dann würzt du sie mit Pfeffer und Salz, löschst sie mit etwas Wasser, ab und lässt das Ganze etwas zehn Minuten köcheln.
Kurz bevor die Zeit um ist brätst du in der zweiten Pfanne die Rumpsteaks in heißem Fett von jeder Seite eine Minute an, an dass sie schön knusprig braun sind. Dann raus aus der Pfanne
und zu den Zwiebeln geben. Jetzt erst würzen und zwei Minuten in dem Zwiebelsud ziehen lassen.
In der Zwischenzeit schüttest du aus der Rumpsteakpfanne das Fett ab und löschst den Bratensatz mit etwas Sahne und Wein ab, gießt ihn zu Fleisch und Zwiebeln, fertig ist der ganze Zauber.“
„Das schmeckt ja butterzart, absolut butterzart“ schwärmte Maitre.
„Ja und was noch wichtig ist“, erwähnte ich, „die Teller müssen gut vorgewärmt sein, sonst kühlt die ganze Herrlichkeit schnell wieder ab, das ist dann weniger schön!“
„Und natürlich den unverschämt guten Rotwein nicht zu vergessen, den du mir heute kredenzt“, meinte Maitre.
„Aber ja doch“ sagte ich, „er ist ein Dornfelder auf Zimmertemperatur, oder auch eine Spur kühler, nur natürlich nicht kalt.“
Wir waren schon bei der zweiten Flasche und es sollte nicht die Letzte sein an diesem schönen Abend. Es war noch angenehm warm, so dass man gut bis in die Nacht draußen auf der Terrasse sitzen konnte. Unsere Frauen waren bei einem Geburtstag, also konnten wir ungestört philosophieren, denn die beiden Damen halten nicht sehr viel von „diesem Kram“ wie sie es nennen. Na ja, muss ja auch nicht jeder mögen.
„Weißt du“, sagte ich zu Maitre, “ gemessen an der Zeit wo wir noch nicht waren und wie lange wir tot sein werden, ist unser Leben verdammt kurz, das fällt mir immer dann ein, wenn es mir mal wieder so richtig gut geht.“
„Ja du hast Recht“, antwortete er, „irgendwann wird die Sonne ohne uns aufgehen, es wird Herbst und Winter werden, der Frühling zieht wieder ins Land, es folgt ein warmer Sommer und wir sind nicht mehr dabei.“
„Sind wir uns dieser Tatsache bewusst, oder gebärden wir uns am Ende so als würden wir ewig leben?“ fragte ich.
„Jetzt sei doch bitte so gut und iß nicht so schnell, ich verspreche dir, auch wenn es mir noch so gut schmeckt, ich esse es dir nicht weg“ sagte mein Freund.
„Damit fängt es an“ sprach er weiter, „wir sollten uns nur mit dem befassen was wir im Moment gerade tun. Und wenn du isst Columbo dann isst du und willst nicht schon wieder satt sein wenn du gerade begonnen hast!“
„Ja ich weiß Maitre du hast Recht, aber mal was anderes: Lohnt es sich vor dem Hintergrund unserer Vergänglichkeit das Leben ernst zu nehmen?“
„Diese Frage muß natürlich jeder für sich selbst beantworten“ hielt mir Maitre entgegnen“ und wenn jemand sagt: „Gerade deswegen weil das Leben viel zu kurz ist, will ich jeden Augenblick ernst nehmen, um meine Zeit nicht zu vergeuden, hätte ich vor einer solchen Behauptung großen Respekt, denn sie trifft im Kern auch meine Überzeugung.“
„Allerdings“ fuhr er fort, „gibt es Dinge die nehme ich überhaupt nicht ernst.“
„Die da wären?“ fragte ich.
„Jetzt willst du es wieder genau wissen“, bemerkte er spöttisch.
„Darf ich dir mit einer Gegenfrage antworten Colombo?“
„Ja“
Er nahm zunächst einen Schluck Kognak, welchen ich gerade mit einem Espresso serviert hatte und fragte:
„Was möchtest du eigentlich nicht mehr so ernst nehmen?“
„Gute Frage“, antwortete ich und überlegte. Viele Dinge kamen mir in den Sinn, mitunter welche die mir sogar peinlich waren, aber ich sprach sie trotzdem aus:
„ Am allermeisten möchte ich mich selbst loslassen Maitre, mich in meiner Wirkung auf andere nicht mehr wichtig nehmen. Viel zu sehr denke ich darüber nach was andere von mir halten könnten, ob ich auch einen guten Eindruck mache usw. Ich möchte von der Sehnsucht loskommen, dass man mich anerkennt, schätzt und vielleicht sogar insgeheim bewundert.“
„Aha“ bemerkte mein Freund „ und du glaubst das könntest du so einfach ablegen wie ein verschwitztes Hemd?“
„Ja ich weiß darum, aber ich kriege es nicht los.
Und dann bin ich auch viel zu anfällig für kritische Worte, so empfindlich und wahnsinnig schnell verletzt, selbst wenn einer eine Bemerkung machte, welche er so dramatisch gar nicht gemeint hat.“
„Ach nein, was du nicht sagst“, ulkte Maitre. „Das hätte ich jetzt gar nicht gewusst.“
„Verspotte mich nur“ sagte ich, „ nicht alle sind so gelassen wie du. Tagelang gehen mir bestimmte Bewerkungen nicht aus dem Kopf!“
„Denk an die rosa Elefanten Columbo. Du kannst nicht Nicht-Denken-Wollen. Deine Gedanken denken sich von alleine und machen dich fertig, was?“
„Das kann man wohl sagen“, stöhnte ich.
„Du spielst auf die Bemerkung an von James? fragte Maitre.
„Genau. Was bildet der sich denn eigentlich ein?“ wollte ich wissen.
„Eines solltest du erkennen“ meinte Maitre. „Solche Mitmenschen haben Probleme mit sich selbst, also verdienen sie in erster Linie Nachsicht. Sie haben schlicht und ergreifend Minderwertigkeitskomplexe.
Es muß irgendetwas schief gelaufen sein in ihrer Geschichte und deswegen wollen sie sich entweder beweißen, oder rechtfertigen, bzw. sich in irgendeiner Form in den Vordergrund spielen, auf sich aufmerksam machen usw.
Unangenehmer wird es wenn sie permanent versuchen andere zu belehren, zum Besten geben was sie alles wissen und sich damit in Verbindung schier ins Koma reden.
Hast du denn nicht beobachtet wie die anderen sich verhalten haben. Manche haben bei James Monologen doch geschaut wie im Butterfass ertränkt?
Wer wirklich etwas drauf hat, empfindet es überhaupt nicht für notwendig sich wichtig zu machen und bemüht sich um Einfachheit.“
„Hm“ meinte ich, „das mag wohl so sein.“
„Also dann lass ihn“ sagte Maitre, „er ist wie er ist. Am besten du lässt ihn sich leer reden, irgendwann hört er wieder auf. Und denke daran, Toleranz war noch nie seine Stärke, aber dann solltest du eben tolerant sein und ihn einfach loslassen.“
„Und du denkst dass ich so meine Empfindlichkeit verliere?“ fragte ich.
„Das weiß ich nicht“ antwortete er. „Aber“ sprach er weiter, „kannst du deine Empfindlichkeit sehen, ohne dich mit ihr zu identifizieren?“
„Und wie soll das nun wieder gehen?“ wollte ich wissen.
„ Versuchs mal so, dass du dich einfach neben dich stellst und wie einen Fremden beobachtest.“
Der hat vielleicht Nerven, dachte ich, denn gerade das ist ja mein Problem. Irgendwie habe ich so etwas wie Angst vor meinen eigenen Gedanken.
Als hätte er meine Überlegungen erraten sagte Maitre: „Das Fegefeuer finden manchmal im eigenen Kopf statt, nicht wahr?“
„Oh ja“ antwortete ich, „da ist was dran.“
„Aber ich kann dich beruhigen“ sagte mein Freund, alleine schon dass du dir deiner tatsächlichen, oder vermeintlichen Probleme bewusst bist, ist der erste Schritt dich davon zu lösen.
„Gefahr erkannt Gefahr gebannt?“ fragte ich.
„So könnte es sein Colombo.“
Wir müssen dann beide eingeschlafen sein und ich wurde durch ein helles Kichern geweckt. Unsere Damen waren zurück.
„Da liegen sie unsere Philosophen und schlafen den Schlaf der Gerechten“, sagte die Eine. Und die Andere: „Schau mal die vielen leeren Flaschen, die haben ihre Sorgen mal wieder in Rotwein ertränkt.“
Auch Maitre wachte nun auf und seufzte als er unsere Frauen sah: „Oh je die Realität hat uns wieder eingeholt!“
„Aber denk daran, sagte ich, „heute beginnt der Rest unseres Lebens.“

Montag, 9. Juni 2008

WICHTIGTUER

Ein immer wieder interessantes Thema ist es, mit schwierigeren Mitmenschen gut zu Recht zu kommen.
Unter schwierig verstehe ich Wichtigtuer, Rechthaber, sich in den Mittelpunkt stellende, alles besser Wissende, Dauerredner usw.
Eines sollte man von vorneherein erkennen. Solche Mitmenschen haben Probleme mit sich selbst, also verdienen sie in erster Linie Nachsicht. Sie haben schlicht und ergreifend Minderwertigkeitskomplexe.
Es muß irgendetwas schief gelaufen sein in ihrer Geschichte und deswegen wollen sie sich entweder beweißen, oder rechtfertigen, bzw. sich in irgendeiner Form in den Vordergrund spielen, auf sich aufmerksam machen usw.
Unangenehmer wird es wenn sie permanent versuchen andere zu belehren, zum Besten geben was sie alles wissen und sich damit in Verbindung schier ins Koma reden.
Wer wirklich etwas drauf hat, empfindet es überhaupt nicht für notwendig sich wichtig zu machen und bemüht sich um Einfachheit.
In diesem Zusammenhang komme ich wieder zum Über-Ich. Wichtigtuerische Menschen sind stets bemüht ihrer übergeordneten Instanz gerecht zu werden. Dort wo die Normen und Wertvorstellungen welche sie übernommen haben angesiedelt sind. Sie fühlen sich nicht wohl, wenn sie einer unter vielen sind, sie wollen etwas Besondere sein und merken es überhaupt nicht wie sie anderen Menschen damit auf die Nerven gehen.

Im Grunde genommen ist so ein Mensch ein armer Hund, denn er ist ständig gegängelt von seinem Über-Ich.
In seinem Kopf ist die Hölle und die macht ihm das Leben verdammt schwer.
Natürlich weiß ich dass dies wenig nützt wenn man mit einem solchen Spezies zusammen ist und der einem gehörig nervt, aber die Erkenntnis der Ursachen für sein Verhalten erleichtert den Umgang doch allgemein.
Alleine schon dass man weiß dass seine Verbalattacken in erster Linie ihm selber gelten, wirkt befreiend. Seine Zielscheibe ist eigentlich ein Spiegel.


Stellt sich die Frage: Wie geht man mit solchen Leuten um?

Nachsicht
Nun wie schon gesagt, alleine schon die Erkenntnis, dass wer angibt es nötig hat wirkt befreiend, also übe ich am Besten Nachsicht.
Solche Menschen gehören zu denjenigen mit denen es sich nicht lohnt zu diskutieren.

Zuhören
Es ist für mich ein Übungsfeld einem solchen Spezi einfach zuzuhören, ohne ihm zu widersprechen. Entspannen und genau hinhören. Nicht nach Argumenten suchen um seine Thesen zu widerlegen, sonst geht die Rechthabereispirale immer weiter.

Recht geben
Das fällt am schwersten, jemanden Recht zu geben, obwohl man anderer Meinung ist: „Ich denke dass du aus deiner Sicht Recht hast“! Diesen Satz sollte man immer wieder sagen, denn natürlich hat er aus seiner Sicht Recht, denn anscheinend hat er nur diese. Muß ich betonen dass man ihm damit nicht generell Recht gegeben hat, sondern nur seine Sichtweise respektiert.

Die Situation verlassen
Damit meine ich, dass man ihn mal eine zeitlang alleine lassen sollte, oder seine Weisheiten anderen mitteilen lässt. Dann gehe ich mal zur Toilette, oder wende mich einem anderen Gast zu usw. Irgendwann spürt er, dass er den Leuten auf den Geist geht.

Sonntag, 8. Juni 2008

MENTAL-DIÄT

Negatives Denken, sich zu viele Sorgen zu machen, immer das Schlimmste zu befürchten, scheint ein weit verbreitetes Phänomen zu sein.
„Könnten wir den Menschen die Angst nehmen würden wir sie zu wahren Göttern machen“ heißt es bei Friedrich Schiller. Nun, ob wir denn alle Götter werden sollten sei mal dahingestellt und was Schiller mit Göttern meint können wir ihn ja leider nicht mehr fragen. Aber, ist es denn nicht so, dass die Angst uns in vielen Lebensbereichen blockiert? Die Angst vorm Versagen hindert uns zum Beispiel daran neue Dinge in Angriff zu nehmen, oder eben die Fähigkeiten abzurufen welche in uns schlummern. Hätten Menschen nicht zu viel Angst Fehler zu machen, könnten sie erfolgreicher, glücklicher und zufriedener leben. Allerdings lässt sich die Angst nicht einfach wegdenken, denn sie ist eine emotionale Kraft die viel stärker ist als der Wille. Die Kunst mit weniger Angst zu leben liegt meines Erachtens nicht darin, dass wir sie bekämpfen, sondern dass wir uns von ihr erlösen. Und wie macht man das? In dem man sie einfach kommen lässt, wie man überhaupt alles an sich herankommen lassen sollte.
Negative Gedanken und Gefühle können mich so gesehen nicht mehr verunsichern weil ich sie nicht unterdrücke, oder versuche zu verdrängen, sondern sie passiv an mir vorüberziehen lasse.
Sollen sie doch so lange sie wollen in mir rumoren und in meinem Kopf herumspuken, davon lasse ich mich nicht entmutigen, sondern tue und lasse einfach doch was ich mir vorgenommen habe.
Und noch etwas: Wäre es nicht viel besser, seine Aufmerksamkeit auf die schönen und angenehmen Dinge im Leben zu richten, nur noch positive Botschaften zu verbreiten, anstatt sich allzu sehr mit dem Elend dieser Welt zu befassen, welches von den Medien allzu gerne verbreitet wird?
Ich kann nur jedem der sich davon heruntergezogen fühlt empfehlen, mal vier Wochen lang ganz bewusst eine so genannte Mentaldiät zu machen, oder geistiges Heilfasten, indem er:
•Nicht mehr über Krankheiten spricht,
•Keine Todesanzeigen liest
•Kriegsberichterstattungen meidet
•Sich mit Katastrophen jeglicher Art nicht mehr beschäftigt
•Entweder um, oder abschalten wenn derartige Berichte im Fernsehen kommen, bzw.
•Solche Meldungen in der Zeitung einfach nicht lesen.
•Im Gespräch auf alle negativen und niederziehende Inhalte verzichtet
Man kann Krankheiten nicht ausrotten wenn man ständig darüber redet. Der Tod wird unausweichlich bleiben auch wenn wir ihn noch so sehr fürchten. Kriege hören nicht auf zu sein und Katastrophen fragen auch nicht um Erlaubnis. Warum also mit Dingen befassen, die man ohnehin nicht ändern kann?
Allem was wir nicht direkt beeinflussen können, sollten wir unser Interessen entziehen, womit wir ihm den Nährboden für Angst und Furcht nehmen.
Meine Strategie um weniger negativ zu denken lautet schlicht und ergreifend tätig sein. Wer etwas tut hat keine Zeit um sich Sorgen zu machen. Das mag zwar sehr simpel klingen, aber bei mir funktioniert es. Wobei es noch nicht einmal darauf ankommt was ich mache, sondern dass ich überhaupt etwas tue. Für mich liegt der Sinn in der Tätigkeit selbst und weniger in ihrem Zweck. Die Aufmerksamkeit wird verlagert, von mir weg, hin zur Sache, so einfach ist das.
Nach meinem Dafürhalten ist es nicht gut, zu viel über sich selbst nachzudenken. Die Betonung liegt auf zu viel. Natürlich rede ich hier nicht der Flucht vor sich selbst das Wort, indem man sich mit Arbeit betäuben soll.
Auch möchte ich mich nicht in die Workaholic- Ecke stellen lassen. Es gibt Leute die sind nämlich schnell dabei ihre Inaktivität und Trägheit mit solchen Etikettierungen zu rechtfertigen.
Überhaupt geht mir dieses ganze Jonglieren mit Begriffen aus der Psychokiste ziemlich auf den Geist.
Nichts gegen eine seriöse Therapie, im Gegenteil, aber diese wird zum Ziel haben jemanden wieder in ein aktives Leben zurückzuführen.
Und das bedeutet, dass ich mich ganz bewusst aus einer Negativ-Spirale heraus lavieren kann. Ist meine Stimmung auf Null und ich raffe mich trotzdem auf etwas zu tun spüre ich deutlich wie es mir besser geht. Meine Laune hebt sich und ich freue mich über jeden kleinen Erfolg. Neben meinen täglichen Pflichten macht es mir plötzlich wieder Dinge zu tun die Spaß machen.

Freitag, 23. Mai 2008

KURVENLAGE

„Ich habe keinen Schlüpfer an heute“ flüstert sie mir beim Tanzen ins Ohr.
Sie weiß genau dass mich so was total aus der Kurve trägt.
Den ganzen Abend geht mir das nicht aus dem Kopf, aber ich wollte das Spiel anders.
Ich fahre sie zu ihrer Wohnung: „Also bis dann“ sagte ich. „ Komm mit“ bat sie.
„Du brauchst es“? Frage ich. „Ja“, sagt sie.
Wir trinken Sekt, aus ihrem Mund, aus meinem Mund, aus ihrem Schoß, aus meinem Schoß, ach wie erfinderisch sie ist.
Leicht, ganz leicht wird mein Körper, ich fühle sie mit einer solchen Intensität wie lange nicht.
Hemmungslos das alles, hemmungslos.
Was wir uns sagen ist nicht druckfähig.
Wir lieben beide diese Art von Gesprächen und schaukeln uns wahnsinnig hoch damit.
Sie weiß und fühlt was solche Worte bei mir auslösen.
Was ich ihr sage wiederholt und ergänzt sie. Einfach genial.
Einfach schamlos!
Diese fast ein bisschen zurückhaltend wirkende Person ist nicht wieder zu erkennen beim Liebesspiel und genau das ist es was mich fasziniert.

Mittwoch, 21. Mai 2008

FRUST UND LUST

FRUST
Vor ein paar Wochen mit H. sah es recht frustrierend aus.
„Bleib doch da“, sagte sie als Sch. ging. „Musst doch nicht hinterherlaufen“!
Aber genau das hätte ich besser gemacht, denn was zwar recht verheißungsvoll begann, endete im Chaos.
„Du bringst es nicht, sei froh dass ich nicht nachtragend bin, eine andere würde dir die Leviten lesen“ meinte sie.
„Vielleicht würde eine andere sich auch ganz anders verhalten, denn einer allein kann’s doch nicht sein“ war mein Kommentar.
„Da kenne ich Männer, die wissen wirklich wie es geht“
„Und wie sieht dann dein Beitrag aus“? Fragte ich.
„Rede keinen Quatsch“ antwortete sie.
„Ok“ sagte ich „wenn das so ist, eine Fickmaschine bin ich nicht“! Sprachs, zog mich an und ging.

BRECHEND VOLL,
ist es in dem Tanzschuppen.
Wir tanzen eng, ich fühle ihre straffen Brüste, I´s Körper fühlt sich gut an, fest aber dennoch elastisch.
Immer mehr kommt sie mir entgegen, drängt ihren Schoß an meine Hüften und plötzlich küsst sie mich, heiß und fordernd stößt ihre Zunge in meinen Mund.
Nackt sitzen wir später im Auto. Ganz zart berühren meine Lippen ihre Wangen, wandern hinunter in ihre Halsbeuge weiter zu ihren Brüsten. Sanft beiße ich in die harten Spitzen, spiele mit der Zunge daran und gleite wieder zurück. Ihre Lippen sind geöffnet, sie reckt mir die Zunge entgegen und sofort beginnen wir ein faszinierendes Spiel.
Hart fordernd, weich und geschmeidig, wir saugen uns fest, lassen uns los, verfolgen uns, kommen uns entgegen.
Sie nimmt mich in die Arme, so dass ihr Gesicht über mir ist. Ihr Speichel gleitet in meinen Mund, ich genieße ihn wie Champagner.
Ihr Schoß ist feucht und offen, sie ist völlig gelöst und entspannt, heiter. Ich küsse ihre Schamlippen, meine Zunge dringt tief in sie ein. Sanft beiße ich in ihren erregten Kitzler, sie stöhnt lustvoll und glücklich.
Sie fühlt mit den Händen meine Erregung und schaut hin:
„Wow“ sagt sie und verwöhnt mich mit dem Mund.
Meine Erregung wächst. Ich bin kurz vorm Explodieren.
Das Spiel geht weiter: Du liebst sehr erotisch“ sagt sie, dann ist sie über mir. Gekonnt bewegt sie sich, rhythmisch, gleichmäßig, dann schneller werdend, aber immer noch kontrolliert und sehr gefühlvoll.
Fast war es schneller vorbei, als es begann.
„Ich hab das gewusst“ sagte sie lachend, „du bist ein Heißsporn“!
Wir reden über Gott und die Welt und bald sind wir wieder mittendrin im Liebestaumel.
Ach würde er doch niemals enden denke ich.
Erschöpft sinkt sie zurück: „Ich kann nicht mehr“ flüstert sie.
Ich kann das ja anscheinend doch, denke ich!!!

Donnerstag, 15. Mai 2008

KRÄHEN UND SPATZEN

Und es ist in der Tat wunderbar in diese herrliche Landschaft einzutauchen.
Es war ein sehr schöner Tag.
Die Sonnenstrahlen glitzerten sich spiegelnd im See, so als würde das Wasser die Sonne aufglühen.
In solchen Augenblicken möchte ich gerne die Welt anhalten.
Hinter dem westliche Seeufer wird es hügelig und da beginnt auch schon das Rebenmeer, das sich wie ein breiter Strom vor einer Bergkette dahinschlängelt.
Wann immer ich dort wandere, kann ich mich kaum satt sehen an dieser tollen Gegend. Die sanft geschwungenen und bewaldeten Hügel hinter den Weinbergen, mit den vielen Türmen und Burgruinen. Und gerade hier in dieser Region gibt es gemütliche Waldschenken, welche deftige Speisen und gute Weine anbieten.
Bei klarem Wetter, wie heute, kannst du ans andere Seeufer schauen, bis zu Luigi auf die Terrasse.

„Weißt du Columbo“ fing Maitre an, „mit der Lebensfreude ist das so eine Sache. Ich lasse einfach meine Tür auf, damit sie mich immer besuchen kann.
Und wenn sie denn da ist freue ich mich und genieße die gemeinsame Zeit. Will sie sich wieder verabschieden, dann versuche ich nicht sie aufzuhalten.
Es ist zwar schade wenn sie wieder geht, aber ich lasse sie los. Was hätte es für einen Sinn, jemanden aufhalten zu wollen, der eigentlich wieder weg will?“
„Deswegen komme ich so gerne zu dir Maitre“ sagte sie mir kürzlich, „du stellst einfach keine Bedingungen, bei dir kann ich mich frei bewegen.“
Das war wieder typisch für meinen Freund, er hat immer ein passendes Gleichnis parat.
Schweigend gingen wir nebeneinander her. Was ich übrigens als sehr wohltuend empfinde ist, dass man mit ihm sowohl gut reden als auch schweigen kann. Manchmal sind wir stundenlang zusammen ohne viel zu sagen.
Vielleicht, dachte ich, ist es am Besten, weder positiv noch negativ zu denken, sondern die Gedanken einfach loszulassen? Sollen sie doch aufblühen und wieder verwelken wie sie wollen, so wie die Maiblumen hier im Wald. Wenn der Mai kommt sind sie auch da, ist dieser schöne Monat wieder vorbei, gehen sie gleich mit. Sie „wollen“ nicht kommen und sie beabsichtigen auch nicht wieder zu gehen. Es geschieht ganz einfach.
Warum pflücken sie so viele Menschen? dachte ich, sie wollen sie festhalten, dann verwelken sie später zu Hause in der Vase. Es ist doch viel schöner wir lassen sie dort wo sie sind, gehen hinaus in die Natur und erfreuen uns an ihrem Anblick.
„Wir können unsere guten Gedanken so wenig konservieren wie Blumen in der Vase, nicht wahr Maitre?“
„Was meinst du? fragte er und sah mich von der Seite an. „Ja ich meine, dass man sozusagen ein wenig zur Seite treten sollte, um sich nicht selbst im Wege zu stehen.“
„Wenn du damit meinst, dass wir lernen sollten uns selbst loszulassen, dann bin ich ganz bei dir!“
„Aber“ sprach ich weiter, „der Versuch das Ego loszulassen, kommt doch wieder aus dem Ich.“
Maitre sah mich belustigt an und sagte: “ Wo hast du denn das wieder gelesen Columbo, ich denke du solltest dich nicht so viel mit esoterischen Büchern beschäftigen.“
Jetzt war ich wieder geknickt. „Aber du hast doch eben selbst gesagt, man sollte lernen sich loszulassen!“
„Ja schon“ meinte er, aber du neigst dazu mir immer wieder so marinierte Sprüche aufzutischen.“
Marinierte Sprüche? Ich war fast beleidigt.
„Komm, hab dich nicht so Columbo und nimm dich nicht so wichtig, sei doch einfach nur du selbst, mit allen Ecken und Kante, mitsamt deinen Fehlern und Schwächen und mit all deinen Vorzügen, die selbst du hast, auch wenn du es manchmal nicht für möglich hältst“ sagte er lachend.
Laut ächzend flog eine Krähe über uns weg.
„Denkst du die Krähe macht sich Gedanken darüber, dass eine Amsel besser singt?
Glaubst du dass eine Amsel eifersüchtig ist auf das Gefieder eines Dompfaffs?
Oder nimm einen Spatz, der sitzt auf dem Dach und schmettert fröhlich vor sich hin, ohne sich zu sorgen, ob sein Lied gefällt. Ja, ja Columbo, von den Vögeln können wir so manches lernen!“
Wir kamen an die Waldschenke. Jetzt im Frühjahr, wie auch im Sommer kann man schön draußen sitzen und es waren auch schon ein paar Gäste da.
„Heute Spargelsalat mit Bratkartoffel, 5,- Euro“, stand auf einer Tafel. „Ja dann aber nix wie hin“ meinte Maitre.

Montag, 12. Mai 2008

FREUDE

Lange Zeit schon, brennt mir ein Thema unter den Nägeln, weswegen ich es gerne mit Maitre diskutieren wollte. Immer wieder werde ich damit konfrontiert, im Kollegenkreis beispielsweise. Kürzlich hatten wir ein Wochenendmeeting, jeder hatte ein Thema, unter anderem auch positives Denken.
Schon interessant was da alles dabei herauskam.
„Was hältst du eigentlich vom Positiven Denken Maitre?“ Wollte ich wissen.
„Was ich davon halte,“ sagte er und sah mich mit gerunzelter Stirn an, „also wenn du mich so fragst, eigentlich nicht sonderlich viel, zumindest nicht mit der Art und Weise wie diese Sache kommuniziert wird. Wobei es sicherlich grundsätzlich gut ist positiv zu denken, aber was diese so genannten Persönlichkeitstrainer daraus machen, kommt mir recht aufgesetzt vor. Aber trotzdem, “ sprach er weiter, „auch wenn es nicht meine Sache ist, es würde mich interessieren wie du dieses Thema definierst, bzw. was heißt es für dich? Wenn du morgen ein durch und durch positiver Mensch wärst, was wäre dann anders? Wodurch würdest du das erkennen?“
„Hm, gute Frage, “ meinte ich und dachte nach… lange dachte ich nach… „ Ja, ich wäre einfach nicht mehr so lustlos und ohne Lebensfreude!“
„Jetzt hast du aber nicht meine Frage beantwortet“ sagte Maitre.
„Wieso?“ fragte ich. „Du hast mir gesagt wie du nicht mehr sein möchtest, aber nicht wie du anders wärst und woran man das erkennen würde, “ sagte er.
„Aber das ist doch spitzfindig Maitre.“
„So, meinst du?“ antwortete er und lächelte, „wenn ich mir sage dass ich gerne nicht mehr so lustlos wäre und nicht mehr so ohne Lebensfreude, dann erinnere ich mich immer wieder an meine Lebensunlust, dann wird mein ganzes Denken davon in Anspruch genommen und ich sehe immer nur Unlust, wohin ich auch schaue.“
„Aber so ist es doch“ meinte ich, mein Leben ist meist freudlos!“
„Eben drum, “ sagte mein Freund, „weil du nicht mehr so freudlos sein willst, wirst du immer freudloser!“
„Aber das ist doch Schwachsinn Maitre, reine Wortklauberei!“
„Das glaubst du?“ erwiderte er, „dann machen wir doch jetzt mal ein kleines Experiment: Denke mal fünf Minuten nicht an weiße Mäuse, mache die Augen zu, ich schaue auf die Uhr, wir reden nichts und du darfst nicht an weiße Mäuse denken.“
Also gut, dachte ich, jetzt schließe ich die Augen und denke eben nicht an weiße Mäuse. Und dann kamen sie schon, kleine strahlend weiße Mäuschen wuselten vor meinem geistigen Auge herum, es wurden immer mehr, sie hatten auch noch rote Augen: „Geht doch weg“ sprach ich innerlich, „los weg mit euch, ich darf doch gar nicht an weiße Mäuse denken.“
Doch sie störten sich nicht an meinen Gedanken, sie wuselten und wuselten, ich habe noch nie im meinem Leben so viele weiße Mäuse auf einem Haufen gesehen.
„ Na hat’s geklappt?“ fragte Maitre lachend. „hast du sie gezählt die weißen Mäuse?“
„Was man nicht mehr denken will verstärkt man durch diesen Versuch, das wolltest du mir doch zeigen, stimmt´s?“
„Stimmt auffallend“ sagte er.
„Und so ist es auch mit deiner Freudlosigkeit, so ist es mit allen Gedanken die negativ sind: Versuch doch mal wenn du ärgerlich, oder wütend bist die Gedanken daran zu verdrängen, dann wirst du auch noch wütend darüber dass du wütend bist.
Oder wenn du dich im Kontakt unsicher fühlst, dann nutzt es dir nichts wenn du dir vornimmst nicht mehr so unsicher zu sein, das macht dich höchstens noch unsicherer!“
„Dann muss ich mich mit meiner Freudlosigkeit, meinen negativen Gedanken, meiner Wut, meinem Ärger und mit meiner Unsicherheit einfach abfinden, Maitre, das ist doch aber sehr trostlos.“
„Aber das ist der Punkt Columbo. Es ist eben nicht trostlos. Nach meiner Ansicht gehören diese Dinge auch zum Leben und mir ist noch niemand begegnet der vollkommen frei ist davon. Ich bin sogar der Ansicht dass diese Tatsache ein Zeichen von seelischer Gesundheit ist, von echter Positivität, die aus der Tiefe kommt.
Und diese hat nichts mit diesem aufgesetzten Think Positiv zu tun, welches die Businesstrainer uns gerne vermitteln wollen.“
Das musste ich jetzt erst mal verarbeiten und im Grunde war es mir unangenehm dass mir ein anderer immer erst die Augen öffnen muss. Als hätte er meine Gedanken erraten sagte Maitre: „ Eines muss ich aber klarstellen: Ich sage dir meine Meinung, nicht mehr und nicht weniger und ich erhebe keinen Anspruch, dass das was ich dir sage richtig ist, es sind lediglich meine Überzeugungen und diese können für andere überhaupt nicht von Bedeutung sein. Dein Guru kann und will ich nicht sein, auch nicht dein Ratgeber, oder Couch.
Auch ich habe lange damit aufgehört jemanden um Rat zu fragen. Früher tat ich das, aber eines Tage fiel es mir wie Schuppen vor den Augen, nämlich dass dir keiner wirklich helfen kann. Man kann sich vielleicht inspirieren lassen und es ist interessant wie andere Menschen ihr Leben gestalten, auch habe ich nichts dagegen wenn mir jemand, von dem ich weiß dass er ähnliche Situationen erlebt hat, einen Tipp gibt, warum nicht. Aber der Einzige der dir einen wirklich guten Rat geben kann bist du selbst. Du bist dein bester Ratgeber. Entdecke den Guru in dir selber. Stelle dir die entsprechenden Fragen und gib deinem Geist und deiner Seele Zeit die Antworten darauf zu finden, und du wirst sie finden. Dann schreibe sie dir auf und versuche sie zu leben. Korrigiere, verwerfe, finde neue Ansätze und überprüfe sie wieder und wieder auf ihre Funktionalität, aber frage nicht mich, das ist es was ich dir immer wieder sagen möchte zu unseren Gesprächen.
Wir sollten jetzt vielleicht auch mal diesbezüglich eine längere Pause mache. Komm, lass uns doch ein wenig am See spazieren gehen, jetzt haben wir Mai uns es gibt sicherlich viele schöne Dinge zu sehen.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Josef Mühlbacher Über-Ich
Jüngst belauschter Disput zwischen Ich und Über-Ich: I:...
Josef Mühlbacher - 13. Okt, 13:39
Sport Journal
Meine Schlafqualität ist wieder miserabel zurzeit....
helrhe - 17. Jun, 20:01
HEUTE BEGINNT DER REST...
Wir aßen bei mir zu Hause. Es gab rosa gebratene Rumpsteaks...
helrhe - 15. Jun, 09:50
WICHTIGTUER
Ein immer wieder interessantes Thema ist es, mit schwierigeren...
helrhe - 9. Jun, 09:10
MENTAL-DIÄT
Negatives Denken, sich zu viele Sorgen zu machen, immer...
helrhe - 8. Jun, 19:44

Links

Suche

 

Status

Online seit 5833 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 13. Okt, 13:39

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren